London Calling

London! Eine der besten Städte ever. Vom 05. August bis einschließlich 09. August haben wir die Stadt zu zweit unsicher gemacht (Nein, nein. In Wirklichkeit waren wir eh ganz brav.)  und viele Eindrücke gesammelt, Bilder gemacht und einfach Spaß gehabt. 😀

Angefangen hat der erste Urlaubstag viel zu früh, mit dem Weckerläuten um halb fünf. Urgh. Da wir aber vom ersten Tag etwas haben wollten, hatten wir einen frühen Flug, also hieß es raus aus den Federn und ab zum Flughafen. Dort lief auch fast alles wie am Schnürchen (die seltsame automatische Passkontrolle in UK hat bei meinem Pass nicht funktioniert und ich durfte extra zu einem Sicherheitsbeamten dackeln, nur damit der mir sagt, dass eh alles passt), und nach dem Einchecken im Hotel (kleines, aber feines Zimmer) gings gleich los zur ersten Attraktion – Camden.

Diesbezüglich sollte ich erwähnen, dass ich vorher erst einmal in London war, das schon über zehn Jahre her ist (jetzt fühle ich mich alt…) und ich Camden damals nicht gesehen habe. Da das laut meiner besseren Hälfte, die gleichzeitig beste Reiseleitung ever war, gar nicht geht, sind wir also umgehend nach dem Einchecken im Hotel und dem Abladen der Koffer mit leeren Rucksäcken (und meinem Minion Tim) bewaffnet dort hin.

Der Weg dorthin mit dem Bus war ein bisschen lang, aber da wir im Doppeldecker oben hockten und ich die Massse an Pret-a-Mangers (sehr leckerer Sandwich-Laden, der gefühlt alle zehn Meter eine Filiale hat), Starbucks und McDoofs gezählt hab, kam es uns nicht ganz so lang vor – und Camden selbst entschädigte für die Fahrt. Fast schon überfordert von der Masse an Ständen, Shops usw habe ich dort gleich mit dem Geldausgeben für T-Shirts, Armbänder, Essen (logisch), Tee (omg! Ich bin sonst mehr der Kaffeetrinker…) und den besten Cupcakes aller Zeiten von der Primrose Bakery begonnen. Die britischen Münzen haben mich dabei ein bissl überfordert, aber da musste ich durch 😀

Nach Einkaufen in Camden gings retour zum Hotel, Zeug abladen, und dann in die Stadt, wo wir noch weitere Shops aufgesucht und mit unserem Geld beehrt haben. Da dann langsam der Magen unruhig und knurrig wurde, sind wir Abends Okonomiyaki essen gegangen, laut der besseren Hälfte eins der besten japanischen Gerichte überhaupt. Anfangs war ich ein bisschen skeptisch, da es nicht sonderlich appetitlich aussah, aber nach dem ersten Bissen (und der kleinen Show, die bei der Zubereitung direkt bei uns am Tisch auf einer heißen Platte veranstaltet wurde) war ich hin und weg. Wenn ihr die Gelegenheit habt, Okonomiyaki zu essen, TUT ES!! Und bestellt euch ein kleines – die Portion sieht zwar nicht nach viel aus, stopft aber ganz schön. Ich konnte meine nicht mal aufessen. 😦

Einer der lustigsten und gleichzeitig seltsamsten Shops am ersten Tag war wohl die M&M World. Alles mögliche mit M&Ms drauf, von Handtüchern zu T-Shirts und Socken – und riesige Plastikröhren voll mit M&Ms in allen Farben, wo man sich seinen eigenen Mix zusammenstellen konnte. Jetzt habe ich schwarze M&Ms. 😀

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Am zweiten Tag haben wir uns kulturell weitergebildet und uns den London Tower angesehen. Dank der netten Lady beim Ticketkauf, die mich zum Studentenpreis reingelassen hat anstatt zum normalen, um 3 Pfund billiger als geplant 😀

Im Tower haben wir das Traitor’s Gate begutachtet, uns ein lustiges Re-Enactment angesehen, überprüft, ob auch die Ravens noch da sind (waren sie) und wie gefoltert wurde (wir sind übereingekommen, dass die Folter wie Wäsche machen war – Strecken, Aufhängen, Zusammenlegen) und die Rüstungen und das Waffenzeugs der damaligen Zeit begutachtet. Viele, viele Schwerter 😀 Die Crown Jewels wollten wir eigentlich auch ansehen, angesichts der meeeeeterlangen Schlange, die sogar einmal ums Eck ging, haben wir diese dann jedoch ausgelassen.

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Nach dem Tower gings weiter mit ein bisschen Sightseeing und Shoppen – sogar wenn man sonst nicht so sehr auf von-Geschäft-zu-Geschäft-laufen steht, wie ich, in London macht das richtig Spaß. 😀 Eines der Highlights war Forbidden Planet, ein riesiger Nerd-Laden, in dem man alles bekommt, was das Nerd-Herz begehrt, und der Buchladen Waterstones – fünf Stockwerke voller Bücher. In diesen beiden Läden habe ich auch das meiste Geld liegen gelassen…

Tag drei war für einen Ausflug nach Bath, schönste Stadt Englands, reserviert. Dort waren wir wieder kulturell und haben uns die Roman Baths (man konnte das Wasser kosten und es schmeckte gräääässlich) sowie das Fashion Museum angesehen. Das zweite war nicht ganz so meins, aber wie man sieht, habe ich es unbeschadet überstanden ;D Da wir danach noch Zeit hatten, bis der Bus uns Abends zurück nach London brachte (2,5 Stunden Fahrt mit National Express), haben wir eine Sightseeing-Bus-Tour gemacht, bei der es dann recht frisch und windig wurde. Eine Wohltat nach den 38 Grad in Österreich 😀

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Tag vier begann mit dem Changing of the Guards, ein Programmpunkt, den ich mir unbedingt ansehen wollte. Dabei habe ich mir auch Sonnenbrand eingefangen, da wir eine gute Stunde in der prallen Sonne standen. Da musste ich extra nach London reisen, um Sonnenbrand zu bekommen… Als Ausgleich war es jedoch ein schönes Ereignis, das mit viel Pomp und Zeremonie zelebriert wurde 🙂

Nach dem Changing of the Guards gings zu einem DER Highlights unserer Reise – da kurz davor mein Geburtstag war, hat mir die beste bessere Hälfte aller Zeiten eine Speedboat-Fahrt auf der Themse mit dem Thames Jet geschenkt. Das war zwar meinem Sonnenbrand nicht unbedingt zuträglich, aber ein Hammer-Erlebnis – mit High Speed und James-Bond-Musik die Themse runter, dabei Kurven fahren und über die Wellen springen 😀 Teuer, aber irrsinnig spaßig, und die 75 Minuten Fahrtzeit kommen einem eher vor wie 15.

Tag fünf stand uns leider nicht mehr ganz zur Verfügung, da wir um halb drei zum Flughafen mussten, dennoch haben wir ihn noch genutzt, so gut es ging 🙂 Ursprünglich war der Plan, uns das Natural History Museum anzusehen, da dort jedoch eine Million Leute angestellt waren, sind wir statt dessen zur Schmetterlings-Sonderausstellung, wo die Schlange bedeutend kürzer war (wahrscheinlich, weil diese im Gegensatz zum Museum Eintritt kostete…). Die Schmetterlinge dort waren nicht nur schön, sondern auch zutraulich – einer davon beschloss, dass ich nun seine neue beste Freundin bin, und hat es sich mehrere Minuten auf meinem Hosenbein bequem gemacht. Ein anderer wurde daraufhin eifersüchtig und hockte längere Zeit auf meiner Hand.

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Danach ging’s weiter ins Victoria & Albert Museum, wo wir vor allem eins gelernt haben – die Briten haben damals wirklich ALLES mitgenommen, das nicht niet- und nagelfest war…

Nach den Museen gings weiter zu Harrod’s (aber eher weil ich aufs Klo musste und nicht weil wir dort einkaufen wollten), ehe wir schließlich ins Hotel zurück und von dort weiter zum Flughaften fuhren, nach einem viel zu schnell vergangenen Urlaub zurück in den Alltag. London, we’re coming back 😉

Top 5 Quotes of London:

„I just wanted to ask, you just bring a random coat hanger?“ M&M World Verkäuferin, nachdem mir das T-Shirt vom Kleiderbügel gerutscht war und ich ihr den zuerst hingehalten habe…

„LET ME THROUGH!“ Guard im besten Drill Instructor Bellow, nachdem die Touristen, die das Exerzieren und den Wachwechsel bei der Horseguards-Parade beobachtet haben, nicht aus dem Weg gingen XD

„Oh, is this Metallica?“ Garfunkel’s-Kellner, nachdem er mein Iron Maiden Shirt angesehen hatte… Fail.

„Due to the hot weather, remember to bring a bottle of water.“ Durchsage in der U-Bahn. Unsere Reaktion: „What?! Es hat 25 Grad! Go to Vienna! Da hats 40!“

„But your Facebook says you’re in a relationship! So you would cheat?” “No!!” Worüber Briten sich auf der Strasse so unterhalten…

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Book Review: Chris A. Jackson – Weapon of Flesh

Über die Amazon-Empfehlungen bin ichauf das oben genannte Buch gestossen. Da der Preis okay war (3,18 Euro für Kindle) und sich die Handlung recht spannend anhörte, wurde es kurzerhand gekauft und gleich nach dem Abschluss von The Maze Runner gelesen. 🙂

Alles in allem kann man sich nicht beschweren – die Grundidee ist interessant und war mir so noch nicht untergekommen (was bei Fantasy ja eine ziemliche Leistung ist). Das Buch beginnt in einer kleinen, dunklen Zelle, in der eine Frau mit Baby hockt. Das Baby wird ihr gleich darauf von einem gar finsteren Mann mit Stab weggenommen und man hört nie wieder von ihr. Man darf wohl davon ausgehen, dass der finstere Mann, ein Magier, sie dort hat versauern lassen.

Das Baby wird in weitere Folge und unter Zuhilfenahme von Zeitsprüngen durch das Eintätowieren von Runen und durch Training mit diversen Meistern zur perfekten Waffe geformt – schneller, stärker und ausdauernder als jeder normale Mensch, ohne Schmerzempfinden und ohne Emotionen. Das Buch beginnt so richtig, nachdem der Jüngling, der bis dahin nur “Boy” genannt wurde, sein sechszehntes Lebensjahr erreicht hat und nun seiner Bestimmung als perfektem Killer zugeführt werden kann. Das geht aber natürlich nicht so, wie es gehen soll, und so steht der Bursche nun plötzlich ohne Meister da, und macht sich auf die Suche nach seinem Schicksal.

Im weiteren Verlauf nimmt der Bursche den Namen “Lad” an, einfach weil ihn jeder so nennt, und muss lernen, sich in der Welt zurechtzufinden. Dank seiner sehr glaubwürdig rübergebrachten Naivität, die sich in Fragen wie “was ist eine Familie?” und “Was ist Geld?” zeigt, wird er dabei trotz seiner Fähigkeiten, die in mehreren, teilweise recht blutigen, Kampfszenen beschrieben werden, ist er ein sympathischer Charakter, mit dem man schnell mitfühlt – vor allem, wenn er seine Bestimmung nicht findet, sie aber ihn, und ihn in ganz schöne Schwierigkeiten bringt. Diese wollen wir hier jetzt mangels Spoilergefahr nicht näher erläutern. 😉

Ein Kritikpunkt, die mir beim Lesen wieder und wieder aufgestossen ist, ist die Sprache der Charaktere. Stellenweise reden sie extrem klischeehaft miteinander (“Nay, my good Innkeep! Twas the night before last, a dreadfully dark one indeed!”), nur um dann zwei Sätze weiter “Okay, alright” und “yeah” zu sagen. Das passt nicht so ganz zusammen, und ich bezweifle ernsthaft, dass irgendjemand zu der mittelalterlichen Zeit, in der das Buch spielt, so geredet hat. Auch die ziemlich ausgelutschte “with the Power of Love” Lösung eines gravierenden Problems, sowie die Tatsache, dass zum benötigten Zeitpunkt exakt die Fähigkeiten von Lad verschwinden, die der Handlung im Wege gestanden hätten, andere aber ohne Erklärung bestehen bleiben, schwächt das Gesamtwerk ein wenig ab. Zudem stellt sich Lad trotz der Suche nach seiner Bestimmung eher weniger die elementaren Fragen, die ihm spätestens beim ersten Zusammentreffen mit einer Familie kommen sollten – er fragt sich nie, wer seine Eltern waren und was aus ihnen geworden ist, sondern nimmt einfach hin, dass er nur einen Meister hatte und sonst nichts.

Alles in allem eine spannende Grundidee, die auch gut umgesetzt wird, wenn man die manchmal seltsamen Dialoge und ein paar kleinere Plotholes ignoriert. Für den Preis definitiv in Ordnung und empfehlenswert, die fast 16 Euro, die für die Taschenbuch-Version verlangt werden, würde ich dafür jedoch nicht hinlegen.

Weapon-of-Flesh-cover

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I’m a Gamer (and I got a life!)

In letzter Zeit ist mir bei Artikeln, Reviews und Ähnlichem zu Videospielen, egal ob für PC oder Konsole, eines aufgefallen

Bei 99% der Artikel taucht mindestens ein Diskussionsteilnehmer auf, der es für nötig befindet, Perlen der Weisheit von sich geben, die bestimmt jeder Gamer schon mehr als einmal gehört hat. Da wären zB:

„Get a life“

„Geh doch mal raus ins Grüne“

Bei Shootern, Horrorspielen und anderen Titeln, welche Gewalt enthalten, „Wie kann man sowas spielen wo’s doch so grauslich zugeht auf der Welt“ (lesen diese Leute keine Bücher mit gewalttätigem Inhalt und schauen keine Filme mit solchen Inhalten? Das bezweifel ich irgendwie…)

Auch gerne, „so ein unrealistischer Blödsinn“… Ähm, ja, es ist ein Spiel, keine Abbildung der Realität…

Ich persönlich finde solche Kommentare irrsinnig anmaßend und arrogant. Allein das sofortige Vorurteil, das jeder Gamer nichts anderes macht, sondern nur vorm PC / der Konsole hockt und spielt, dabei nie vor die Tür geht und keine Freunde hat. Ich kenne außer mir noch so einige andere Gamer, und dieses Klischee trifft auf keinen einzigen von ihnen zu. Und selbst wenn es so wäre – was geht es jemanden anderen an? Es ist das Leben des Gamers, wenn er es so gestalten möchte, so sei ihm das doch bitte freigestellt. Er schadet damit ja niemandem.

Ich für meinen Teil, und jene Gamer, die ich kenne, habe ein sehr ausgefülltes Sozialleben, einen Beruf und Hobbies neben dem Gaming. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass, gerade von Leuten, die selber nichts mit Videospielen anfangen, jede Art von Zocken runtergemacht wird, sobald es auch nur erwähnt wird. Von „Zeitverschwendung“ ist da die Rede, von „sind ja nur Pixelhaufen und ist ja nix wert“ (wieso muss alles einen Wert haben?), von „in andere Welten flüchten und die Realität verleugnen“. Ich erinnere mich mit Grausen an Weihnachten vor ein paar Jahren, kurz nachdem The Elder Scrolls V: Skyrim veröffentlich worden war und ich mich erdreistet habe, den einwöchigen Winterurlaub allein fürs Zocken zu reservieren und sämtliche Angebote zu Treffen usw ausgeschlagen habe. Diejenigen, die selber spielen, haben das hingenommen. Diejenigen, die damit nichts anfangen, nicht, da musste gemeckert werden und beleidigt war man und es wurde getan, als ob ich die Freundschaft komplett gekündigt hätte, und ganz nebenbei wurde auch noch das Hobbie Gaming als Ganzes runtergemacht, so nach dem Motto „Werd doch mal erwachsen, bist du dafür nicht zu alt? So eine Zeitverschwendung.“ Nein. Bin ich nicht. Ich habe die Woche dann zockenderweise verbracht, und es war einer der erholsamsten Urlaube ever – somit keine verschwendete Zeit. Und selbst wenn, es ist MEINE freie Zeit, also kann ich sie verbringen und verschwenden wie ich lustig bin.

Ganz davon abgesehen, dass viele Spiele heute nicht mehr der Kinderkram sind, als der sie immer noch angesehen werden. Es hat schon seine Gründe, dass ein Spiel wie F.E.A.R. zB erst ab 18 freigegeben ist…

Keiner wird dazu gezwungen, Videospiele zu spielen oder sich dafür zu interessieren. Aber wenn diese Leute erwarten, dass ich ihre Hobbies, wie zB Häkeln, Gartenarbeit oder whatever, respektiere und nicht runtermache, erwarte ich mir das Selbe auch für meine. Und wenn ihr das nicht könnt, dann denkt euch euren Teil und lasst mir meine Spiele in Ruh.

I’m a Gamer – not because I don’t have a life, but because I choose to have many.

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Concert Review: Dragon’s Cry Festival 2013 – 31.05.2013

Im kleinen, aber feinen Aera (1010 Wien) steigt dieses Jahr zum ersten Mal das Dragon’s Cry Festival, organisiert von lokalen Bands für den österreichischen Underground der Metal Szene. Leider war es mir nur möglich, an einem der beiden Tage im Publikum zu stehen, das hat sich aber gelohnt. 🙂

Folgende Bands spielten am 31. Mai für ein überraschend zahlreiches Publikum auf:

Gradient of Disorder

Esseker

Sors Immanis

Enclave

Siren’s Cry

Gradient of Disorder und Esseker haben meine Begleitung und ich verpasst, da wir nicht von Beginn an dort waren, aber zumindest kamen wir knapp vor Beginn von Sors Immanis und konnten uns diese in voller Länge anschauen und –hören.

Schon beim Soundcheck wurde  klar, was uns, die wir die Band ja nicht kannten, erwartete – der Sänger grunzte und kreischte ein bisschen ins Mikro, bis es passte, und die angespielten Gitarrenriffs ließen ebenfalls eine gewisse Härte erahnen. Diese Ahnung bewahrheitete sich in weiterer Folge auch – Sors Immanis, eine Band aus Wien, spielt soliden Death Metal, der die Zuhörer durchaus zum Headbangen und, in einem Fall, zum rumtänzeln bewegte. Allerdings wird man als Zuhörer mit dem selben Problem konfrontiert, das so oft bei Death Metal Bands auftritt – das war alles irgendwie schonmal da, und nach dem dritten Song fragte man sich, ob das nun drei verschiedene waren oder ein einzelner langer. Natürlich erwartet niemand, dass eine Band das Genre komplett neu erfindet, aber dazwischen und „Runterbrettern von altbewährten Riffs“ gibt’s doch noch ein paar Abstufungen… Ein bisschen mehr Melodik und Abwechslung, und aus Sors Immanis könnte durchaus noch eine gute Band werden. Gestern waren sie leider eher Mittelmaß.

Mitschnitt eines Live-Auftritts  (leider das einzige Video, das ich finden konnte, die anderen Ergebnisse waren eine Band aus Frankreich mit gleichem Namen)

Als nächstes waren die Thrasher von Enclave an der Reihe. Bei dieser Band wird ziemlich schnell klar, wer die Vorbilder fürs Songwriting sind, ein Eindruck, der bestätigt wurde, als Sänger Rainer einen der Songs dem verstorbenen Jeff Hanneman widmete und diesen als eines seiner Idole anführte. Ihren Vorbildern entsprechend, lieferten Enclave ins Ohr und ins Genick gehenden Thrash ab, der keine Langeweile aufkommen ließ. Einziger Kritikpunkt hier ist der Sound – wo bei Sors Immanis noch gut abgestimmt war und man sämtliche Instrumente und den Gesang gut hören konnte, war bei Enclave das Schlagzeug leider viel zu laut, wodurch der Rest ein wenig unterging.

Enclave – Master of the Ruins (live)

Als letzte Band des Abends enterte nach dem Auftritt von Enclave die Progressive Metal Band Siren’s Cry die Bühne. Am einfachsten lässt sich die Band wohl mit „Symphony X mit Frauengesang“ beschreiben, auch wenn dieser Vergleich ein wenig vereinfachend ist. Da ich die Band schon einige Male live gesehen habe, hatte ich entsprechende Erwartungen an den Auftritt, und diese wurden voll erfüllt – Sängerin Katie ging mit der üblichen Energie an das Ganze ran, und weiß auch, wie man das Publikum ordentlich anheizt. Stimmliche Schwächen konnten meinerseits keine festgestellt werden, und auch die Herren an den Instrumenten zeigten sich als sehr versiert im Umgang mit eben jenen. Trotz der fortgeschrittenen Stunde (die Band begann gegen elf zu spielen) ließen die Zuhörer sich schnell mitreißen, und auch wenn bei den Eigenkompositionen der Band mangels Textkenntnis nicht ganz so viel mitgesungen werden konnte, gab das Publikum bei den Coversionen „Hunting High and Low“ (Stratovarius) und „Forever“ (Kamelot) sein bestes, die Band zu übertönen. Nach dem Auftritt, zusammengesetzt aus den Eigenkompositionen des Albums (dabei mein unbestrittenes Highlight: Draconian Spectrum) und den genannten Cover Versionen, wurde noch mittels Publikumswahl abgestimmt, für welches Lied ein Video gedreht wird (Serpents of War hat gewonnen), ehe Mitorganisator und Sänger der am zweiten Festivaltag auftretenden Band Dragony Siegfried dazustieß und als krönender, auf die Stimmbänder gehender Abschluss noch Avantasia von der gleichnamigen Band gespielt wurde. Nach dem Auftritt von Siren’s Cry war ich, wie es sich nach einem guten Konzert gehört, heiser, außer Atem und durchgeschwitzt – es hat sich wie jedes Mal gelohnt, sich die Band anzusehen, und ich werde dies bei nächster Gelegenheit wiederholen. 🙂

Siren’s Cry – Draconian Spectrum

Setlist Siren’s Cry:

1. Introitus
2. S3V3N
3. Oratory & Sins
4. Elegy of R’lyeh
5. Stratovarius- HH&L
6. Draconian Spectrum
7. Sahara Sagas Pt. I
8. Kamelot – Forever
9. Serpents of War
10. Avantasia – Avantasia (Encore)

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Judging a Book by it’s Cover

Heute mal ein Thema, das nichts mit Politik, Atheismus oder Videospielen zu tun hat.

Warum müssen die Cover von Fantasy-Roman oft so trashig sein? 😦

Ich möchte gar nicht wissen, wie viele gute Fantasy-Bücher mir entgangen sind, weil ich das Cover grässlich fand, oder ich mich sogar genieren würde, das Teil in der Öffentlichkeit zu lesen, bei der Aufmachung. Ein Beispiel hierfür die Shifters-Serie von Rachel Vincent:

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Wieso ist es nötig, für ein Urban Fantasy Buch einen knapp bekleideten Hintern in den Fokus des Covers zu stellen? Ja, der Hauptcharakter ist weiblich, und ja, in dem aus ihrer Sicht geschriebenen Roman gibt sie an, dass sie öfters enge Kleidung trägt – aber wieso wird das so in den Vordergrund gerückt? Bei dem weiblichen Hauptcharakter Faythe Sanders handelt es sich um eine kompetente, intelligente Frau, die in der sehr patriarchalen Welt der Shapeshifter (hier: Werkatzen, die große, nicht so knuddlige Form) auf ihren eigenen Beinen steht und gegen die stellenweise sehr sexistischen Alpha-Männchen der anderen Clans antritt. Und das macht sie mit Hirn, Schlagfertigkeit und einer guten Portion an Muskelkraft – Faythe prügelt sich mit mehr als einem körperlich eigentlich überlegenen Shifter und geht siegreich hervor, und rettet mehr als einmal den Tag und ihre männlichen Pack-Kollegen, indem sie schnell schaltet und sich ihre Umgebung zunutze macht – und kein einziges Mal durch Einsetzen ihrer Sexualität . Damit es aber nicht nach „unbesiegbarem Main Character“ aussieht, kriegt sie auch genauso oft etwas ab und läuft einen Großteil der Zeit alles andere als perfekt gestyled herum. Trotzdem wirkt das Cover, als ob der Fokus des Buches auf Miss Sanders‘ Rundungen und ihrer ach so sexy Weiblichkeit liegen würde.

Ein anderes Beispiel, diesmal in männlich, ist die Iron Druid Serie von Kevin Hearne:

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Erstens hat der Jüngling auf dem Cover so rein gar nichts mit der Figur des Atticus O’Sullivan gemeinsam, die im Buch beschrieben wird. Zweitens sieht es aus wie ein Werbeposter für einen billigen 90er Jahre Fantasyfilm, obwohl das Buch durchaus brutal und für Erwachsene gedacht ist, man denke nur an eine Szene, in welcher Atticus, ein Druide, einen seiner Widersacher mithilfe eines Binding Spells an den Boden fesselt, und dieser sich beide Beine sehr detailverliebt beschrieben an den Knöcheln bricht, mit Knochen durch die Haut und allem. Sieht man sich das Cover an, erwartet man aber eher comichafte Schlägereien a la Hercules: The Legendary Journeys. Nichts gegen Hercules, aber wäre ich auf der Suche nach einem „ernsthaften“ Fantasyroman, würde dieses Cover mich nicht zum Kauf inspirieren. Zum Glück habe ich es aufgrund Empfehlung doch begonnen zu lesen, sonst wäre mir, ebenso wie bei der Shifter-Reihe, ein sehr unterhaltsames Buch entgangen.

Dass es auch anders geht, zeigt das Cover von The Hunger Games (Young Adult Dystopia Fantasy) oder Inside Out (Young Adult SciFi):

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Kann man nur hoffen, dass sich Verlage ein Beispiel daran nehmen und Cover produzieren, bei denen man nicht das kalte Grausen kriegt, wenn man sie ansieht. Man sagt zwar, Don’t judge a book by it’s cover, aber manchmal fällt das wirklich schwer.

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Das “But Not Too Gay” Syndrom

Vielleicht haben einige von euch es schon mal erlebt. Wahrscheinlich aber eher nicht, da der Großteil meines Bekanntenkreises heterosexuell ist, und Dinge wie das „But Not Too Gay“ Syndrom somit nur aus zweiter Hand erlebt. 😀

Vorweg zur Erklärung: Die Bezeichnung „But Not Too Gay“ habe ich von TVTropes entnommen. Dort bezeichnet dieses Trope das Vorkommen eines homosexuellen Charakters in einem Film / einem Buch / einem Videospiel…, dem es jedoch nicht erlaubt wird, sich, falls er denn in einer Beziehung ist, mit dem Partner / der Partnerin auch wie ein Pärchen zu benehmen. Ein aktuelles Beispiel hierfür sind Renly Baratheon und Loras Tyrell aus Game of Thrones – während Hetero-Sexszenen ungeniert gezeigt werden, auch bei zweifelhafter Zustimmung beider Partner (man denke nur an die Anfänge von Khal Drogo and Daenerys Targaryen…), dürfen Renly und Loras auf dem Bildschirm keinen Sex haben. Man zeigt die beiden danach im Bett, oder sieht Loras Richtung unterer Bildrand verschwinden, mit darauf folgenden eindeutigen Geräuschen, aber auf eine „echte“ Sexszene wartet man lang. Nicht, dass ich als homosexuelle Frau jetzt so scharf drauf wäre, zwei Männer beim Sex zu beobachten, aber zur Veranschaulichung des Prinzips reichts. 😉 Über die Gründe für „But Not Too Gay“ in Unterhaltungsmedien werde ich mich hier jetzt nicht auslassen, das würde den Rahmen sprengen…

Wie erlebt man das „But Not Too Gay“ Syndrom nun im richtigen Leben? Es kann einem ja kaum verboten werden, mit dem gleichgeschlechtlichen Partner ins Bett zu gehen, nicht wahr?

Nun, natürlich nicht. Im Kontext des Real Life bezieht sich diese Bezeichnung auf das Verhalten eines bestimmten Typus Mensch, der sich da benimmt wie folgt:

Man lernt einen Homosexuellen kennen, zB als neuen Kollegen oder beim Weggehen. Nehmen wir nun an, dass dieser zum Zeitpunkt des Kennenlernens Single ist. Natürlich, weil es sich ja heutzutage nicht gehört, etwas gegen Homosexuelle zu haben, wird versichert, dass man absolut kein Problem damit hat, vielleicht noch kommentiert, wie toll man es findet, dass der neue Bekannte zu seiner sexuellen Orientierung so offen steht und kein Geheimnis daraus macht.

Dann findet der Homosexuelle einen Partner, und das Syndrom schlägt mit voller Wucht zu.

Auf einmal wird sich der am „But Not Too Gay“ Syndrom leidende Mensch bewusst, dass er vielleicht doch ein kleines Problemchen mit Homosexuellen hat. Das kann man jetzt aber natürlich nicht einfach so sagen. Erstens ist das in der heutigen Zeit verpönt, und zweitens würde der bekannte Homosexuelle das wohl gar nicht so toll finden. Also geht man anders damit um.

Da wird zB das Thema gewechselt, wenn die Sprache auf den neuen Partner kommt. Wenn der unter dem Syndrom leidende gerade einen schlechten Tag hat, werden vielleicht sogar untergriffige Bemerkungen zum Partner / zu der Beziehung gemacht, natürlich so formuliert, dass man im Zweifelsfall oder, sollte der so angegriffene ihn drauf ansprechen, alles abstreiten und als Missverständnis hinstellen kann. Interesse am neuen Partner wird keines gezeigt – während der nicht vom Syndrom geplagte Freundeskreis sich für die neue Liebe interessiert und sie / ihn kennen lernen möchte, bevorzugt der Syndromgeplagte es, dem Homosexuellen weiterhin allein zu begegnen, und versucht in manchen Fällen sogar, dem frisch Verliebten nahe zu legen, dass man doch bitte nach einem gewissen Zeitraum Beziehung nicht mehr die Planung mit dem neuen Partner in den  Vordergrund stellen soll, sondern sich wieder den vor der Beziehung bestandenen Sozialkontakten voll zuwenden soll. Und damit spreche ich nicht von Leuten, die jede freie Minute  mit einem neuen Partner verbringen, sondern diesen nicht jeden Tag sehen. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass gerade bei einer frischen Beziehung die Treffen mit dem neuen Partner vorgehen. Und bei einem Heteropärchen wäre das für viele, die an dem Syndrom leiden, wohl auch kein Problem.

Natürlich sehen diese Leute aber auch nicht, dass sie ganz tief drin wohl doch ein Problem mit Homosexuellen haben. Immerhin halten sie sich ja für offen und tolerant, da geht es doch nicht, dass man mit Homos nur so lang klar kommt, wie sie single sind, und ihre Orientierung nicht tatsächlich in einer Beziehung ausleben, mit allem, was dazugehört.

Es steht jedem frei, ein Problem mit Homosexuellen zu haben, solang er oder sie deshalb nicht anfängt zu diskriminieren, gewalttätig wird oder ähnliches. Aber dann steht doch bitte auch dazu und heuchelt nicht Toleranz, die vorbei ist, sobald’s ans Eingemachte geht. Das erspart euch die Heuchelei und den Homosexuellen die Enttäuschung, wenn sie mitbekommen, dass der Kollege oder Freund doch nicht so wenig Probleme mit einem hat, wie er behauptet hat. Danke.

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Game Review: F. E.A.R.

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F.E.A.R. hat zwar schon einige Jährchen auf dem Buckel, aufgrund eines zu langsamen Laptops komme ich jedoch erst jetzt, mit neuem Gerät, dazu, so nach und nach die versäumten Spiele-Perlen der letzten Zeit nachzuholen. Und dass F.E.A.R. zu eben jenen zählt, kann man bereits nach den ersten Stunden, die ich heute im Spiel verbracht habe, sagen.

Man beginnt das Spiel als neuestes Mitglied der namensgebenden F.E.A.R.-Einheit, ausgeschrieben „First Encounter Assault Recon“ (vielleicht hätte man sich einen Namen überlegen sollen, der nicht eine so gruslige Abkürzung hat… Damit ist man ja prädestiniert für Geschehnisse wie jene im Game :D), eine Spezialeinheit, die sich um paranormale Bedrohungen kümmert. Eine davon ist auch gleich das erste Missionsziel, ein telepathisch begabter Kommandant namens Paxton Fettel, der eine Horde an geklonten Soldaten kommandiert, welche wiederum in ihrer Hersteller-Firma Armacham Technology  Chaos anrichten.

Obwohl F.E.A.R. auf den ersten Blick wie ein 08/15 First Person Shooter wirkt, wird einem schnell klar, dass das nicht alles ist, was das Spiel zu bieten hat. Gleich in den ersten Abschnitten (Intervalle genannt) wird der Spieler immer wieder durch kurz im Bild aufblitzende, grässliche Visionen von getöteten Leuten und ähnlichen schauderhaften Dingen überrascht, es werden Leichen durch Wände oder von Lüftungsschächten in der Decke geworfen, wenn man am wenigsten damit rechnet, und als ob das nicht genug wäre, wird man auch noch von einem grusligen Mädchen im roten Kleid mit Namen Alma verfolgt, die zu den unmöglichsten Zeiten auftaucht , irre kichert und damit für einige unschöne Jump Scares sorgt. Bestes Beispiel ist ein Moment in Intervall 3 – man läuft nichts Böses ahnend über einen metallenen Steg auf eine Leiter zu, und wenn man sich umdreht, um eben jene Leiter hinabzusteigen, steht Alma plötzlich hinter einem und schaut den Spieler seelenruhig an. Mit meiner Seelenruhe war’s da kurz mal vorbei. 😀

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Weil es aber doch ein bisschen langweilig wäre, nur von Alma belästigt und von Visionen geplagt zu werden, muss man sich auch mit Klon-Soldaten und Spezialausführungen dieser in schweren Rüstungen, die sie viel Damage einstecken lassen, rumschlagen. Dafür hilfreich sind die Waffen, die man getöteten Gegnern abnehmen kann, unter anderem Sturmgewehre und Maschinenpistolen, sowie die Möglichkeit, die eigenen Reflexe kurzzeitig so weit zu erhöhen, dass man die Welt um sich herum in Zeitlupe wahrnimmt. So kann man den Projektilen in aller Seelenruhe ausweichen und die Gegner perfekt ins Visier nehmen. Damit dieser lustige Effekt auch länger anhält, findet man unterwegs Reflexbooster, welche die Dauer der Zeitlupe erhöhen. Weiters gibt es Gesundheitsbooster, diese erhöhen die Hitpoints, und eine ganze Menge an MediKits, Granaten und kugelsicheren Westen.

Ein besonderes Lob gebührt übrigens der AI-Programmierung für die Gegner. Diese benehmen sich nicht so, wie man es von nicht ganz so guten Shootern kennt, wo die Gegner oft einfach stur auf einem Platz stehen bleiben, bis man sie erschossen hat, sondern haben ein ganzes Arsenal an Tricks drauf – Einkreisen des Spielers, Sprünge über Geländer und Suchen neuer Deckungen, sowie Umwerfen von Regalen und ähnlichem, wenn keine passende Deckung vorhanden ist, damit sie sich sodann dahinter verstecken können. Wirft man eine Granate in eine Gruppe Soldaten, so brüllt einer eine Warnung, und sie springen / rennen alle in Deckung, anstatt einfach stehen zu bleiben, wo sie sind. Getroffene Soldaten rufen um Hilfe, und die Kameraden eilen herbei, oder sie versichern, dass sie okay sind, und es kommt kein zweiter in die Schusslinie gerannt. Nur die Tatsache, dass neben leicht entflammbaren Fässern kein gutes Versteck ist, scheinen sie noch nicht so ganz gelernt zu haben – ein gezielter Schuss auf das Fass, und es explodiert mit viel Karacho und Flammen, welche dem Soldaten beträchtlichen Schaden zufügen.

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Vom Schwierigkeitsgrad her ist F.E.A.R. bisher zu bewältigen – an einigen Stellen hatte ich kurze Hänger, wenn es darum ging, rauszufinden, welchen Weg ich denn nun gehen muss, damit ich weiterkomme; man muss öfter durch Lüftungsschächte kriechen, zu denen man erstmal Zugang finden muss, oder sich neben diversen Rohren durch enge Schächten quetschen. Damit man sich da drin nicht verirrt, hat man eine Taschenlampe am Helm, die man ein- und ausschalten kann – natürlich wird von den Entwicklern auch hier ab und an für Furcht gesorgt, indem sie eine Vision auftauchen lassen, gleich nachdem man das Licht eingeschalten hat…

Bisher (ich habe heute bis zum Ende von Intervall 6 gespielt) macht F.E.A.R. ziemlichen Spaß. Dank der unerwartet auftretenden Jump Scares bleibt die Spannung hoch gehalten, und die Gegneranzahl ist so gewählt, dass es nicht zu einfach, aber auch nicht zu frustrierend schwer ist, die Gruppen zu besiegen. Sollte man doch mal ins Gras beißen, muss man auch dank der fairen Anzahl an automatisch gespeicherten Checkpoints und der Möglichkeit zum Schnellspeichern nicht allzu viel nochmal spielen. Jetzt gilt es herauszufinden, warum Alma mich verfolgt und was hinter dem ganzen Drama mit Fettel und den Machenschaften von Armacham steckt – und weil ich dank einem guten Bundle-Deal alle drei Teile der Reihe ergattert habe, werde ich damit noch eine ganze Weile beschäftigt sein.

F.E.A.R. Trailer

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Das Kreuz mit dem Kreuz

…oder dem Mangel am Kreuz. Derzeit gehen die Wogen wieder hoch, nachdem in einer Wiener Volksschule die Mutter einer Schülerin durchgesetzt hat, dass das Kreuz von der Wand entfernt nimmt, da weniger als die Mehrheit der Kinder in der Schule christlich sind. In diesem Fall gibt es keine Veranlassung, das Kreuz hängen zu lassen.

Nicht nur wurden der Frau Steine in den Weg gelegt (eine Anfrage, wie es denn mit dem Verhältnis Christen – andere Glaubensrichtungen aussieht, wurde mit Berufung auf den Datenschutz ursprünglich nicht beantwortet), jetzt wird rundherum – außer in der Schule selbst, wo sich laut Aussage der Mutter niemand über die entfernten Kreuze aufgeregt hat – heftig diskutiert. Kreuz in der Schule, ja oder nein? Und die Antwort müsste in einem aufgeklärten Land, das eine Trennung von Kirche und Staat ernsthaft praktiziert, natürlich lauten:

Nein.

In einer Schule, oder in irgendeinem anderen öffentlichen Gebäude, haben religiöse Symbole jedweder Art in einem Staat, der kein Gottesstaat ist, nichts verloren. Weder ein Kreuz, noch ein Halbmond, eine Buddha-Statue oder ein Davidstern. Wenn es nach mir ginge, würde ich übrigens auch den Religionsunterricht abschaffen – in die Schule geht man, um zu lernen, nicht, um Märchen zu hören über Männer, die angeblich über’s Wasser wandeln, dann Wein draus machen und schließlich nicht tot bleiben wollen, sondern wieder auferstehen. Informationsunterricht, welche Religionen es gibt und wodurch diese sich unterscheiden (und mit welchem Gräueltaten sie sich so ausgezeichnet haben) – gerne. Aber nicht unter Bevorzugung einer bestimmten Religion und nicht von einem Anhänger dieser bevorzugten Religion, wie zB der katholische Pfarrer, der die Märchen dann als absolute Wahrheit verkauft.

Bringt man die Trennung von Staat und Kirche als Argument gegen religiöse Symbole in öffentlichen Gebäuden, sind die Katholiken immer schnell mit einem Pseudo-Gegen-Argument: „Aber dann gibt’s auch keine kirchlichen Feiertage mehr!“. Auf den ersten Blick mag das Sinn machen. Auf den zweiten erkennt man, dass es sich nicht um kirchliche, sondern um staatliche Feiertage handelt, die eben zu religiösen Anlässen stattfinden. Jedoch ist nicht jeder religiöse Feiertag auch ein staatlicher, und genauso gut könnte man Darwin’s Geburtstag, den Tag der Menschenrechte, einen Europatag… als Feiertag einführen. Es gäbe zahllose Möglichkeiten für Feiertage, die nichts mit irgendeinem Glauben zu tun haben. Und wenn man darauf besteht, dass nur Katholiken, die den Feiertag auch tatsächlich zum Feiern des jeweiligen Anlasses nutzen, diesen dann auch frei bekommen, tja – dann müssten wohl auch 98% der Menschen mit römisch-katholischem Glaubensbekenntnis in diesem Land dann arbeiten gehen. (Davon, dass ein Großteil der Feiertage ohnehin von den vorhergegangenen heidnischen Glaubensrichtungen übernommen wurde, damit die Heiden das Christentum schneller akzeptieren, fange ich jetzt gar nicht erst an…)

Ebenfalls gerne „argumentiert“ wird mit „Dann dürfen aber auch die Moslems kein Kopftuch mehr tragen!“. Davon abgesehen, dass ich auch vom Islam als Religion nichts halte, doch – dürfen sie sehr wohl. Der Vergleich hinkt insofern, als dass das Kopftuch – oder auch ein Kreuz oder Rosenkranz um den Hals, ein Thorshammer oder von mir aus eine Mini-Buddha-Statue – von einer Person privat getragen wird. Um den Vergleich passend zu machen, müsste man entweder fordern, einen Halbmond neben dem Kreuz aufzuhängen, oder eben dieses zu entfernen. Und wie sehr die Katholiken heulen würden, wenn Halbmonde und Ganesh-Statuen in den Klassenzimmern aufgestellt werden sollen, na – das wäre eine Kakophonie… So wird das Christentum in öffentlichen Gebäuden eindeutig bevorzugt und propagiert, und dies widerspricht der Religionsfreiheit und der Trennung von Kirche und Staat. Und, ja, liebe religiöse Menschen, egal welcher Glaubensrichtung – Religionsfreiheit bedeutet auch die Freiheit, keine Religion zu haben. Dies ist genauso zu respektieren wie die Freiheit, sich eine Religion auszusuchen.

Wenn dann die Argumente ausgehen, wird in weinerlichem Tonfall behauptet, ganz tief drin wüsste sogar der standhafteste Atheist, dass es einen Gott gibt, oder es werden angebliche Kränkungen durch die Kirche herbeifantasiert, die für den Atheismus und einen Hass auf den Wolkensitzer (wie kann ich etwas hassen, das es nicht gibt?) verantwortlich sein sollen.

Das mag in manchen Fällen so sein (ich kenne einen speziellen Fall, der tatsächlich krankhaften Hass auf sämtliche Religionen hat. Der hat aber noch ganz andere Schäden…). In den meisten ist es jedoch einfach so, dass der fragliche Atheist nicht an Gott glaubt. Und in einem säkularen Staat sollte Religion im Idealfall Privatsache sein. Übt euren Glauben daheim aus, wie ihr wollt, hängt euch 500 Kreuze an die Wand – steht euch frei. Aber verlangt nicht, dass öffentliche Gebäude eure Glaubenssymbole ausstellen. Hoffen wir, dass die Wiener Volksschule den Anstoß gibt, dass auch in den restlichen öffentlichen Gebäuden die Trennung von Kirche und Staat endlich vollständig durchgeführt wird.

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Blasphemie, die ist lustig, Blasphemie, die ist schön

Es gibt keinen Gott.

Auch keinen Allah.

Kein Karma.

Und jede Art von Religion ist Aberglaube.

Wenn es nach 200.000 Islamisten in Bangladesch ginge, müsste ich für die obigen Aussagen jetzt gehängt, geköpft oder gesteinigt  werden. Oder alles auf einmal. Näheres dazu: „Die islamistische Bewegung verlangt die Umsetzung eines 13-Punkte-Plans. Dazu zählen die Einführung der Todesstrafe für Gotteslästerung, die Wiedereinführung der Bezugnahme auf Allah in der Verfassung und eine strikte Geschlechtertrennung. Zudem fordert Hefajat-e-Islam verpflichtenden Religionsunterricht und die Beschränkung der Aktivitäten christlicher Missionare.“ (Quelle:  http://derstandard.at/1363710065207/Mehr-als-100000-Islamisten-fordern-in-Bangladesch-Blasphemiegesetz)

Soso, eine Todesstrafe für Gotteslästerung also. Geschlechtertrennung finde ich auch sehr, ähm, fortschrittlich, und worauf eine „Beschränkung de Aktivitäten christlicher Missionare“ hinauslaufen wird, wenn solche Gestalten ihren Willen bekommen, kann man sich ja wohl denken.

Die Regierungschefin von Bangladesch, Sheikh Hasina, hat den Forderungen dieser verblendeten Fundamentalisten eine klare Abfuhr erteilt. (Ob sie wohl ihr Amt noch ausüben dürfte, wenn die was zu sagen hätten? Ich wette auf Nein.) Trotzdem ist es nicht minder bedenklich, dass sich tatsächlich 200.000 Menschen finden, die für ein Gesetz eintreten, welches im Endeffekt besagt: „Mein unsichtbarer Freund ist besser als deiner und wenn du sagst, es gibt ihn nicht, häng ich dich am nächsten Baukran auf“.

Und dann wundern sich manche Leute, warum ich strikter Atheist bin…

Als Atheist habe ich es nicht nötig, andere Leute mit dem Tod zu bedrohen, wenn sie meinen Mangel an Gott, Allah, Karma und was weiß ich noch nicht alles nicht teilen. Leben und leben lassen. Du kannst glauben, was du willst, von mir aus an rosafarbene Einhörner, die im Mondschein Wünsche erfüllen, wenn’s dich glücklich macht oder du es nötig hast. Nur: lass deinen Glauben aus meinem Leben raus. Halt deinen Glauben von der Politik und von Menschen fern, die ihn nicht teilen. Und wenn du das nicht kannst und meinst, missionieren zu müssen: tja, dann leb damit, dass ich je nach Lächerlichkeitsgrad des Glaubensinhaltes mit Kopfschütteln, Augenrollen oder, in manchen Fällen, Gelächter reagiere. Und, nein, dein Glaube hat keinen besonderen Respekt verdient, nur weil ihn zufällig ein paar andere Leute teilen. Deal with it.

Wo wir gerade bei Gelächter sind, ich finde es ja irrsinnig lustig, dass diese Leutchen meinen, ihr Gott hat es nötig, durch ein Gesetz vor Menschen wie mir geschützt zu werden. Weißt du was, Gott, Allah, oder wie auch immer deine Anhänger dich nennen? Nimm dir ein Beispiel an Terry Pratchett’s Göttern – wenn da einer behauptet, es gibt sie nicht, schmeißen sie ihm mit Steinen die Fenster ein. Ist zwar auch nicht die feine englische Art, aber immer noch besser, als sich von ein paar dahergelaufenen Fundamentalisten mittels Gesetzen und Verordnungen schützen lassen zu müssen.

Traurigerweise, und damit es nicht heißt, ich schieße mich auf die Islamisten ein und bin eigentlich ein böser Nazi (Nazikeule :D), gibt es übrigens auch in Österreich noch einen Paragraphen, der an einen Blasphemieparagraphen ungemütlich nahe herankommt:

Herabwürdigung religiöser Lehren

§ 188. Wer öffentlich eine Person oder eine Sache, die den Gegenstand der Verehrung einer im Inland bestehenden Kirche oder Religionsgesellschaft bildet, oder eine Glaubenslehre, einen gesetzlich zulässigen Brauch oder eine gesetzlich zulässige Einrichtung einer solchen Kirche oder Religionsgesellschaft unter Umständen herabwürdigt oder verspottet, unter denen sein Verhalten geeignet ist, berechtigtes Ärgernis zu erregen, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen.

Davon halte ich eben so wenig (zumindest werden wir hier aber nicht gleich mit dem Tod bedroht…). Vor allem, wenn dieselben Leute, die sich bei der ersten Gelegenheit hinter diesem Paragraphen verstecken würden, ihre Religion dazu nutzen wollen, mir vorzuschreiben, wie ich mein Leben zu leben habe. Man kann nur hoffen, dass dieser Paragraph bald dorthin kommt, wo er hingehört: auf den Misthaufen. Und wenn es irgendeiner Gottheit nicht passt, dass ich blasphemische Dinge von mir gebe und denke, tja – dann möge die Gottheit  mir das doch bitte persönlich mitteilen. Dann entschuldige ich mich vielleicht auch.

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Game Review: Dead Island (Teil 2)

Wie versprochen (oder angedroht, hehe), hier der nächste Teil meines Dead Island Reviews.

Mittlerweile habe ich Akt I abgeschlossen – nach einem lustigen Kapitel, während dem man durch das Hotel latscht, in dem das ganze Übel seinen Anfang genommen hat, und sich dort in der Tiefgarage mit weiteren Schlägern prügelt, ehe man den Truck der Bank of Banoi klaut (ich glaube die brauchen ihn nicht  mehr…) und den aufmotzen lässt, damit er zu einem fahrenden Panzer wird – und habe es in die Stadt Moresby geschafft. Dazu fallen mir erstmal nur zwei Worte ein:

Holy Shit.

Der Schwierigkeitsgrad, der im Ferienresort stellenweise schon knackig war, wird nochmal gehörig angezogen. Als ob Schläger, Geher und rennende Infizierte nicht schlimm genug wären, darf ich mich jetzt noch mit zwei weiteren speziellen Gegnertypen herumschlagen: dem Selbstmörder und dem Rammer.

Dem Selbstmörder begegnet man das erste Mal schon im Ferienresort, und weil ich manchmal beim Spielen nicht nachdenke, hat er mich gleich mit in den Tod gerissen. Ich war nämlich nicht so schlau, aus dem Namen und Aussehen des Viechs zu schließen, dass der explodiert, sobald er nah genug an  mich rankommt, tja… Da ich aber wenigstens lernfähig bin, bin ich mittlerweile dazu übergegangen, meine Waffen nach den Kreaturen zu werfen, bis sie in sicherer Entfernung sterben. Lässt man den Selbstmörder übrigens nah genug an einen ran, sagt er deutlich verständlich „Help me“. Ziemlich creepy, auch weil die Spieleentwickler bestätigt haben, dass die Selbstmörder, anders als die Zombies, noch denkende Menschen sind und durch Parasiten dazu getrieben werden. Man erlöst sie also von ihrem Leid, wenn man sie in die Luft jagt. Trotzdem creepy.

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Den Rammer trifft man das erste Mal gleich nach Ankunft bei der Kirche von Moresby, in der sich einige Überlebende verschanzt  haben (die einen dann natürlich auf lustige Quests wie „Hol mir Insulin“ und „Bring mir Alkohol zum Desinfizieren (von innen?)“ schicken). Auf Ratschlag von meinem lieben Dead-Island-Schenker-Freund hin (nachdem er mich ausgelacht hat, weil ich bei der Quest im ersten Akt den ganzen Weg mit dem Benzinkanister zu Fuß gelatscht bin…) habe ich den Kirchen-Rammer ziemlich schnell und einfach mit einem Molotov aus dem Weg geräumt. Da man diese aber leider nicht unbegrenzt zur Verfügung hat, musste ich mich den nächsten zweien, die mir über den Weg liefen, im Nahkampf stellen. 😦 Das läuft dann so ab, dass der Rammer auf einen zugerast kommt und versucht, einen niederzurennen. Gelingt ihm das, macht das erstens ordentlich Schaden und zweitens tritt der feige Kerl dann noch auf einen hin. Zumindest kann er aber nicht beißen und hauen, weil er in einer Zwangsjacke steckt und eine Hannibal-Lecter-Style-Gesichtsmaske aufhat.

Schafft man es, dem Ansturm auszuweichen, muss man dann schnell hinterher und auf den Rücken des Rammers einprügeln. Aber rechtzeitig wieder den Rückzug antreten, sonst wird man gekickt oder gleich umgerannt.

Glücklicherweise habe ich es geschafft, beide Rammer mit meinem treuen Schlitzer zu besiegen (ernsthaft, ich liebe das Ding. Es sieht cool aus und macht guten Schaden. Nur das ständige Surren des Sägeblatts nervt ein bisschen). Das hat aber eine Weile gedauert und wenn dann noch gewöhnliche Geher mitmischen oder gar Infizierte angerannt kommen, wird der ganze Spaß ziemlich gefährlich.

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Auch die Gegneranzahl wurde in der Stadt erhöht – Geher stehen jetzt öfters in Gruppen von vier oder fünf rum, und sobald einer davon den Spieler bemerkt, machen die restlichen einen auf Mitläufer und sie greifen alle gemeinsam an. Dann ist es praktisch, wenn ein Selbstmörder in der Gruppe steht – sobald es den zerfetzt, nimmt er die Zombies um sich herum gleich mit über den Jordan.

Und weil ja nicht alle Menschen so nett sind wie der Spieler, gibt es in der Stadt auch „Punks“ (die aber gar nicht punkig aussehen), die einen gar nicht mögen und sofort anfangen, auf einen zu schießen, sobald man erspäht wurde. Der Nachteil: die Kugeln tun richtig weh. 😦 Der Vorteil: hat man den Punk erledigt, bekommt man seine Pistole, ich bin nun also mit zwei eben davon bewaffnet und kann zurück schießen. 🙂 Da Munition bis dato aber ein rares Gut ist, versuche ich trotzdem, die auch eher im Nahkampf zu erledigen.

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Trotz der hohen Schwierigkeit macht Dead Island nach wie vor richtig Spaß – auch wenn gerade bei Eskort-Missionen der Frustlevel ziemlich hoch werden kann, vor allem, wenn man einen dummen Piloten begleiten muss, ganz cool einen Molotov einen kleinen Hügel hinabwirft damit die Zombies unten verbrennen – und dann springt der Trottel ins Feuer und stirbt ebenfalls, und die Quest beginnt von vorn. Argh. Das war ein Moment, in dem ich am liebsten in meine Tastatur gebissen hätte. Hoffen wir mal, dass zukünftige zu Begleitende sich nicht ganz so dumm anstellen – ich werde berichten. 😉

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